Seit geraumer Zeit unterstütze ich auf der Plattform www.krebsbeimhund.com Menschen mit Beratung und Gesprächskreisen, deren Hund oder Haustier an Krebs erkrankt ist oder deren Haustier verstorben ist.
Emotionaler Stress, Ängste, Herausforderungen, Krisen, Verlustängste, Verlusterfahrungen - all das belastet uns. Haustiere sind Familienmitglieder. Schwere Diagnosen fordern unsere ganze Energie, Zeit und Geduld. Wir werden mit neuen Herausforderungen konfrontiert, müssen Entscheidungen für ein Tier treffen, das sich selbst nicht äußern kann - zumindest nicht so, wie wir es gewohnt sind.
Emotionen werden in der Gesellschaft noch oft sehr unterschiedlich bewertet. Sätze wie: "Es ist doch nur ein Tier" - " Frau M. Hund hat gerade Junge bekommen, schau doch mal vorbei" - "Du investierst aber ganz schon viel Geld in deinen Hund" etc. werden immer wieder unbedacht geäußert.
Und so werden Gefühle nicht geäußert, unterdrückt, belasten jedoch.
In Gesprächen - einzeln oder in einer festen Gruppe - können diesen Gefühlen Raum gegeben werden, Fragen können geklärt werden, der Umgang mit diversen Gefühlen kann überdacht, eigene Ressourcen können umgesetzt werden.
Neue Gesprächskreise starten wieder im Januar 2025, individuelle Gesprächstermine können HIER gebucht werden.
Wir beschäftigen uns fast täglich mit der Frage, was uns die Zukunft bringt. Wird mir das Geld reichen, vor allem im Alter, bleibe ich gesund, behalte ich meinen Arbeitsplatz.
Selten - zu selten - stellen wir uns die Frage, was wir bereits erlebt, gestaltet, geschafft und geschaffen haben. Denn dies macht uns zu dem, wer wir heute sind. All das tragen wir mit, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Dies stärkt uns den Rücken, wenn wir in eine Krise geraten. Dessen erinnern wir uns im besten Fall in der Stunde unseres Todes. Was?
Vielleicht sollten wir immer mal wieder innenhalten, um uns zu besinnen: an all das, was wir geworden sind.
Vielleicht helfen uns dazu folgende Fragen:
Innehalten und Gedanken ziehen lassen! Und sich immer mal wieder die Frage stellen: Was bleibt?
Nach zwei spannenden Tagesseminaren mit Mitarbeitenden aus der Personalabteilung eines Unternehmens mit ca. 1400 ArbeitnehmerInnen ist mir wieder bewusst geworden, wie wichtig es ist, den Fokus auf die Themen Sterben, Tod und Trauer zu legen. Oftmals ein Tabuthema - daher ist es umso wertvoller, sich damit auseinander zu setzen.
Mit den Themen: Wissen um Trauer, Auseinandersetzung mit Emotionen bei sich selbst und bei anderen, Kommunikation und Handwerkszeug in Krisensituationen, Selbstregulation und Selbstfürsorge bringe ich nichts wirklich Neues auf den Tisch.
Ich lege den Fokus jedoch ganz bewusst auf diese Themen, um das Bewusstsein um die eigenen Fähigkeiten zu stärken und damit eine gute Basis zu schaffen, der Trauer mit mehr Unbefangenheit zu begegnen.
Fragen wie:
tauchen immer wieder auf.
Mitarbeitende darin zu stärken, Trauernden offen und empathisch zu begegnen schafft Vertrauen, stärkt das Team und das Bewusstsein, mit schwierigen Situationen einen Umgang zu finden.
Siehe auch: Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz - Vorträge, Seminare, Krisenintervention
Schau dir die Welt doch mal wieder ganz bewusst an: beim Spaziergang mit dem Hund, beim Auto- oder Busfahren, im Wartezimmer eines Arztes, im Sessel zu Hause.
Ich wette, es gibt viel zu entdecken: die überall sprießenden Frühlingsblüher, ein Lächeln im Bus, zwei verschiedene Paar Socken beim Gegenüber im Wartezimmer, die komische Wolkenformation am Himmel, die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke der Menschen in den vorbeifahrenden Autos, die Staubflocken zu Hause im Licht der Sonnenstrahlen, die eigenen Hände mit den Linien und vielleicht Falten, die Geräusche wie z.B. der Vögel am frühen Morgen, etc.
Eine kleine Übung ist das bewusste Sammeln von drei besonderen (im Sinne von: ist mir aufgefallen) Dingen oder Begebenheiten pro Tag – damit sind wir zumindest für diese kleinen Augenblicke im Hier und jetzt, nicht im Gestern, nicht im Übermorgen und auch nicht im Grübeln…
Im Newsletter von "Colors of death" war letzte Woche zu lesen: "(...)Der Mindset-Coach John Strelecky motiviert Menschen dazu, das eigene Lebensmuseum einmal zu besuchen und fragt: „Was würdest du dort mit 80 Jahren am Ende deines Lebens sehen?(...)"
Was für eine spannende Vorstellung! Ich selbst gehe gerne in Museen, sie müssen mich jedoch ansprechen, sowohl vom Inhalt her als auch vom Aufbau, sie sollten überschaubar und nicht zu groß sein.
Würde mich mein Lebensmuseum ansprechen, wenn ich es als 80jährige anschaue? Was würde ich sehen, was würde mich ansprechen, was würde mir gar nicht gefallen? Wären meine Träume, Vorstellungen, Gedanken, Wünsche auch präsent oder wäre es nur eine chronologische Abfolge meiner Lebensschritte/Lebensabschnitte? Wären die Menschen, denen ich begegnet bin auch Teil dieses Museums? Fragen, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt....
In unserer ökonomischen, leistungsorientierten Gesellschaft ist das Altsein tatsächlich makelbesetzt. Ältere und alte Menschen handeln gefühlt langsamer (oder bewusster?), denken gefühlt langsamer (oder bewusster?), reden gefühlt meist langsamer (oder bewusster?), vergessen gefühlt schneller, etc.
Grundsätzlich sind Menschen jedoch wertvoll, weil sie sind, nicht weil sie etwas tun, leisten, erwirtschaften...
Wer bestimmt den Makel? Bekommen wir ihn schon als Kinder und Jugendliche vorgelebt, was wir über Altsein zu denken haben? Entwickeln wir als Erwachsene eine Vorstellung davon, wie es ist, alt zu sein - weil wir uns unserer Energie und Leistungsfähigkeit bewusst sein und diese bei unseren Eltern nicht mehr sehen, anders sehen, übersehen?
Oder bestimmen wir unser Altsein selbst, wenn wir im Alter angekommen sind?
Sind es unsere Gedanken, die das Altsein mit einem Makel besetzen oder sind es nicht zu übersehende Tatsachen....
Im Podcast des Deutschlandfunk Kultur "Mutters Schatten" erzählt der Autor Lorenz Rollhäuser vom Auflösen seines Elternhauses (200 qm plus Keller und Dachboden) mit allen Gefühlen und Erinnerungen, Häkeldeckchen und vergilbten, blassen Fotos, aber auch mit dem Blick auf die eigene Geschichte.
(...) Meine Muter liebte Tabletten. Ein großer Fan der Pharmaindustrie. Am Ende werden wir sechs Kartons mit Blistern und Döschen, Salben und Tröpfchen in die Apotheke schleppen. (...)
Mal sehen, was ist das denn. Perfekt Harmony. Das scheint sich um ein Kondom zu hande - nee - (lachen) es ist ein Teebeutel. (...)
Zwischendurch geben kurze Gespräche mit der Mutter im Pflegeheim wunderbare Einblicke in ihre ganz persönliche Wahrnehmung ihres Lebensalltages: (...) Heute kam ein fremder junger Mann, hat mich gewaschen und eingecremt, wo´s nötig war - das ist ein Service der Stadt glaube ich, wo alte Leute regelmäßig gewaschen werden. Das wusste ich auch nicht. (...)
Am Schluss wird im fast leer geräumten Haus eine Partie gefeiert - Kehraus im Elternhaus...
Sehr hörenswert! Hier geht es zum Podcast: Auflösung des Elternhauses (hoerspielundfeature.de)
Auf der Inselgruppe Okinawa in Japan leben die meisten Hundertjährigen. Ihre Langlebigkeit wird u.a. dem Ikigai zugeschrieben, einer sehr alten Lebensart. Iki bedeutet leben und gai bedeutet Grund - also sinngemäß das, wofür es sich zu leben lohnt.
In der Netflix Doku: "Wie wird man 100 Jahre alt? - Die Geheimnisse der blauen Zonen" sieht Buettner den Grund für das hohe Alter u.a. im Ikigai:
"(...) Ikigai meint Lebenszweck, das wofür es sich zu leben lohnt. Für mich ist Ikigai entscheidend für die seelische Gesundheit der Hundertjährigen. Wer sein Ikigai verliert, der stirbt. (...) Auf Okinava gibt es kein Wort für Ruhestand. Selbst mit 70, 80, 90 arbeiten sie noch, vielleicht im Garten um Gemüse zu ernten, vielleicht haben sie einen Marktstand auf dem sie nur morgens arbeiten. Sie bleiben geistig und körperlich in Bewegung. Ihr Leben hat einen Sinn, es gibt einen Grund warum sie morgens aufstehen. Denn man lässt sie jeden Tag wissen: Du bist wichtig, wie brauchen dich!. Wer von dem Gefühl durchdrungen ist, dass sein Leben einen Sinn hat, kennt seinen Wert. Entscheidung treffen sich umn so leichter, wenn man in sich ruht.(...)"
Und hier ist sie wieder: die Haltung - für mich bedeutet Ikigai vor allem Haltung. Wenn man Haltung lebt, hat man Halt im Leben...
Gestern bin ich über den Satz: "Verbringe dein Leben nicht im Wartezimmer" gestoßen. Wie wahr ist dieses Bild. Im Wartezimmer sitzen wir, um zu warten bis wir aufgerufen werden. Aber im Leben haben wir selber in der Hand, wann wir etwas angehen, ob wir warten oder nicht. Welche wichtigen Dinge verschieben wir auf später, "warten, bis wir aufgerufen werden". Statt dessen können wir oft aktiv und bewusst unser Leben gestalten oder verändern. Wenn wir Ideen haben, können wir diese gleich umsetzen. Wenn uns etwas nicht gut tut, können wir gleich schauen, ob wir etwas an der Situation ändern können statt zu warten, bis es uns krank macht. Wenn wir im Beruf weiter kommen möchten, können wir es aktiv angehen statt zu warten, bis jemand das Potential in uns sieht und uns aufruft. Wenn wir Träume haben, können wir uns aktiv um deren Umsetzung bemühen oder vielleicht auch schauen, was dem Traum am nächsten kommt - statt zu warten, bis der Lottogewinn uns überrascht, die Rente ansteht, ein vermeintlich besserer Zeitpunkt realistischer sei.
Und klar können wir auch scheitern - doch dann heißt es: Wieder aufstehen, Krone richten und weitergehen...
Da ich dieses Jahr aus persönlichen Gründen nicht an der Messe "Leben und Tod" in Freiburg teilnehmen konnte, habe ich mir die Fachvorträge mit einem Online-Ticket nachträglich angeschaut. Ich habe definitiv etwas verpasst!
Vorträge zu Themen wie Hospizarbeit, Palliative Care, Bestattungskultur, Trauerbegleitung, Spiritualität, Leben und Tod waren sehr vielfältig und sehr bereichernd. Z.B. Chris Paul gleich mit zwei Vorträgen zum Thema Suizid, Rainer Simader zum Thema: Kann Empathie gefährlich sein? oder Karsten Witte: Krise Krebsdiagnose - um nur einige zu nennen. Aber ehrlich gesagt habe ich aus allen Vorträgen etwas mitgenommen: Impulse, Wortspiele, Gedanken, Perspektivwechsel, einen Schritt zurücktreten, Demut....
Auch die Lesung mit Katharina Afflerbach hat mich berührt und ich habe mir sofort ihr Buch in doppelter Ausgabe gekauft: eines für mich und eines zum Verschenken. "Manchmal sucht sich das Leben harte Wege - Wahre Geschichten, die berühren und Zuversicht geben." Und ich bin schon mittendrin. Zum einen beschreibt sie ihre Aufgabe, als sie als Mitarbeiterin der Reederei Costa die Angehörigen der Verstorbenen bei dem dramatischen Kreuzfahrtunglück nachbetreut hat.
Hier hat mich natürlich wieder mein Ursprungsberuf: Reiseverkehrskauffrau eingeholt. Ich selbst kann mich nur an eine Situation im Reisebüro erinnern: eine Mutter hat angerufen, als die Brände damals in Griechenland waren und vom Gespräch mit ihrer Tochter erzählt, die sich mit ihrem Freund aus lauter Verzweiflung ins Meer geflüchtet hatte. Und ich saß da und konnte nichts, rein gar nichts tun. Alle Leitungen waren überlastet, man kam nirgends durch und somit auch nicht an aktuelle Informationen. Ich kann mich noch sehr gut an meine eigene Hilflosigkeit erinnern.
Und dann sind da im Buch diese wahren Geschichten von Katastrophen - ja. Aber eben auch, wie diese 13 Menschen mit ihren Erlebnissen umgegangen sind, wie jeder auf seine Weise sie überlebt und weitergelebt hat. Sehr spannend, faszinierend, erschreckend, hoffnungsvoll, vor allem glaubhaft und sehr empathisch erzählt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch!
Mit künstlicher Intelligenz kann man inzwischen Sprech- und Schreibverhalten nachahmen - von Lebenden und von Toten. Sogenannte Deathbots (bot=ein Computerprogramm, das bestimmte Aufgaben automatisiert und selbstständig ausführt) mit den Eigenschaften einer verstorbenen Person können schon kreiert werden.
Meine Gedanken drehen sich im Kreis:
Viele Fragen, zu denen ich im Moment keine Antwort weiß. Mal schauen, was daraus wird... aber:
Ein Trauerprozess ist ein sehr individueller Prozess, in dem man sich mit der Verlusterfahrung und den damit verbundenen Gefühlen auseinandersetzt. Und dieser ist wichtig, egal, wie er bei jedem Einzelnen aussieht. Wichtig für die Verlusterfahrung, für das Wahrnehmen und den Umgang mit unterschiedlichen Gefühlen, aber auch für einen Neuanfang, ein neues, sicher anderes Leben ohne den Verstorbenen/die Verstorbene ...
In meiner Ausbildung „Führen und Leiten von Hospizdiensten“ vor vielen Jahren war einer der nachhaltigsten Impulse vom wunderbaren Thile Kerkovius folgender Hinweis: Nie den Begriff ÜBERFORDERT im Gespräch mit dem Gegenüber benutzen, sondern eher GEFORDERT. Maßen wir uns an zu beurteilen, ob jemand überfordert ist mit seiner Situation? Überfordert impliziert sofort, dass seine/ihre Fähigkeiten, Ressourcen nicht ausreichen, um die Situation zu bewältigen. Das heißt, statt unser Gegenüber zu unterstützen erreichen wir mit der Wortwahl das Gegenteil.
Ja, ja die Wortwahl – wie groß ist denn unser Wortschatz? In der Regel wohl inzwischen ziemlich eingeschränkt. Wir sind Gewohnheitstiere und nutzen daher auch meist nur ein sehr begrenztes Repertoire an Wörtern. Dabei gibt es unglaublich viele unterschiedliche Möglichkeiten, etwas zu sagen. Auf der Seite Sternenvogelreisen findet sich eine unglaubliche Vielzahl von wunderschönen Wörtern für alle Gelegenheiten. Hier gibt es zum Beispiel auch eine „neutrale Gefühle Liste“ mit dem Hinweis: nicht wirklich neutral - ein bisschen Gefühl ist immer.
Wunderbar zum Stöbern und vielleicht auch zum Ausmisten und neu Befüllen der eigenen "Wortschatzkiste", um damit mit den eigenen Worten bewusst einen positiven Impuls zu geben…
„Zweifellos ist das Ohr die verletzlichste Stelle des Homo sapiens.“ (Erwin Koch, deutscher Aphoristiker)
Wenn jemand bettlägerig ist, mit geschlossenen Augen versunken zwischen hier und dort, vielleicht auch seinem Lebensende entgegen geht, sind die Ohren dennoch auf Empfang. Unsere Sinne schwinden bei Krankheiten, im Alter, im Sterben – doch der Hörsinn bleibt bis zuletzt.
Immer wieder habe ich es erlebt, dass über und nicht mit Menschen im Kranken- oder Sterbebett geredet wird. Oft keine böse oder bewusste Absicht, aber möglicherweise stimmungsweisend.
Schwierige und ernste Gespräche sollte man daher eher in einem anderen Raum oder aber unter Einbeziehung des Kranken/Sterbenden führen. Auch wenn er/sie nicht antwortet/antworten kann, sollten wir davon ausgehen, dass er/sie uns hört und wahrnimmt. Auch wenn er/sie uns nicht versteht, nimmt er/sie die Stimmung wahr, in der gesprochen wird…
Selbstfürsorge ist in aller Munde - in der Werbung für Badezusätze und Tees, auf dem Büchermarkt, im Netz...
Wenn ich Freunde oder Klienten frage, was sie jetzt brauchen, was ihnen jetzt gut tun würde, fällt ihnen oftmals nichts ein. Oder sie sind genervt von der Frage.
Warum ist es so wichtig, zu wissen, was mir gut tut? Weil es HALTUNG (eine innere Einstellung zu jemand oder etwas) bedeutet. Also ist Selbstfürsorge eine innere Einstellung zu mir selbst. Zu wissen, was mir gut tut, bedeutet für mich, mich selbst zu kennen, zu spüren, was mir gut tut, wahr zu nehmen, wann es mir schlecht geht und dann auch für mich zu sorgen - und dazu zu stehen, im Innen wie im Außen.
Gerade in Krisensituationen, bei schwerer oder chronischer Erkrankung, als pflegende Angehörige und Freunde ist es WICHTIG zu wissen, was ICH brauche - um mit der Situation besser umzugehen, um auf MICH aufzupassen, damit ich genug Kraft für die Herausforderungen habe, vor die ich gestellt werde.
Und es gehört auch MUT dazu, Haltung zu zeigen - weil eigentlich muss ich stark sein, ich muss perfekt sein, ich muss gefällig sein, ich muss funktionieren, ich muss mich anstrengen.....
Aber nur, wenn es mir selbst gut geht, kann ich für andere da sein.
Das Buch STROM von Tobias Schlegel hat mich aus zwei Gründen angesprochen: Erstens arbeitet der Autor selbst als Notfallsanitäter und zweitens arbeitet die Protagonistin des Romas auf einer Demenzstation.
Das Buch ist sehr emotional, trifft sehr oft mitten ins Herz und genau den Punkt. Durch meine eigenen Erfahrungen im Pflegeheim und in der Krisenintervention kann ich die Situationen sehr gut nachempfinden. Die Gefühle und menschlichen Abgründe hat Tobias Schlegel sehr gut erfasst und in Worte gefasst. Ein Buch für einen regnerischen Sonntag und ein Buch, das man in einem Rutsch lesen kann...
Trauer am Arbeitsplatz ist ein wenig präsentes Thema. Egal ob eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter durch Unfall, Krankheit oder Suizid verstirbt oder aber Mitarbeitende durch den Tod von An- und Zugehörigen betroffen sind - es wird immer und nachhaltig Auswirkungen auf das Unternehmen haben.
In Deutschland verstarben 2021 lt. Statista ca. 1.000.000 Menschen, davon ca. 140.000 im berufsfähigen Alter. Bei einer Millionen Menschen hinterlässt im Durchschnitt jeder Verstorbene ca. 10 Trauernde im nahen und weiteren, privaten und beruflichen Umfeld. Somit ist es gut nachvollziehbar, dass die Themen Tod und Trauer am Arbeitsplatz nicht selten vorkommen.
Der Arbeitsplatz ist ein öffentlicher Ort, hier steht voller Einsatz und korrekte Arbeit im Vordergrund. Aber kritische Ereignisse machen nicht am Eingang eines Unternehmens Halt. Wie gehen unter diesen Voraussetzungen Kollegen/Kolleginnen und Vorgesetzte nun damit um? Wie wichtig ist ein bewusster Umgang, um das Vertrauensverhältnis untereinander und zwischen Chef/Vorgesetztem und Mitarbeitenden zu erhalten, zu stärken, nicht zu verlieren – gerade in einer Zeit, in der Fachkräftemangel und fehlende Mitarbeiter/innen die Schlagzeilen füllen?
So wie Sterben, Tod und Trauer im Privaten oftmals verdrängt werden, so sind diese Themen auch in den Firmen wenig präsent, werden als nicht wichtig erachtet, eher im Privaten vermutet, haben keinen Platz in einem durchgetakteten, auf Betriebsergebnisse abgestimmten Arbeitsalltag.
Gerade darum ist es wichtig, ins Gespräch zu gehen, Vorkehrungen für Krisensituationen zu treffen, nachhaltig eine Trauerkultur aufzubauen.
Wie? Sprechen Sie mich an...
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